Lions Club Seeheim: Internationales Projekt „jazz first“ begeistert

Klaus Bartl (links) gratuliert im Namen des LC Seeheim an der Bergstraße dem musikalischen Leiter Ulli Jünemann (dritter von links) und den Musikern. | Foto: Andy Sikora

Jazz ist völkerverbindend. Das hat Lions Club Seeheim an der Bergstraße im Januar 2025 mit seiner zweiten Veranstaltung „jazz first. International Workshop and Concert“ bewiesen. Es ist ein mutiges Experiment, wenn vier international renommierte Jazz-Profis und neun Nachwuchskünstler ein öffentliches Konzert wagen, obwohl sie sich erst zwei Tage kennen. Musikalischer Leiter war der Jazz-Saxophonist Ulli Jünemann, dem das Experiment überzeugend gelang. Gut zwei Stunden begeisterten Profis und Nachwuchstalente in wechselnden Formationen das Publikum in der mit gut 150 Zuschauern vollbesetzten Darmstädter „Kulturzentrum Bessunger Knabenschule“. Entscheidendes ist an den zwei Tagen zuvor geschehen. Jünemann hatte sich mit der Pianistin Kasia Pietrzko, dem Schlagzeuger Bruno Castellucci sowie der Bassistin Bo Waterschoot sowie mit neun jungen Talenten aus Polen und Deutschland zusammengetan, Basis für eine intensive, kreative und stressfreie Workshoparbeit. Die „Profis“ wurden Dozenten, die Talente brachten ihre eigenen Arrangements und Kompositionen ein und alle inspirierten sich gegenseitig. Die Nachwuchskünstler wurden zuvor aus 18 Bewerbungen ausgewählt.

| Foto: Andy Sikora

Initiator und Organisator von Workshop und Konzert war der Lions Club Seeheim an der Bergstraße unter der Regie des Projektleiters Klaus Bartl. Der Club, der mit dem Krakauer Club Stare Miasto eine Jumelage und auch sonst intensive Kontakte nach Polen pflegt, knüpfte damit zugleich an Darmstadts deutsch-polnische Jazz-Tradition an. Slawek Heller, Mitinitiator und -organisator, erinnerte daran, dass die Stadt in den 1950er bis 1980er Jahren der Ort war, der vielen jungen Jazzmusikern aus Polen die erste Chance bot, sich auf westeuropäischer Bühne zu beweisen. Zudem wollte der Club, wie Klaus Bartl in seinen Begrüßungsworten betonte, einen Akzent gegen die grassierenden nationalen Egoismen zu setzen.
„jazz first“ fand im Rahmen des Darmstädter „dazz-Festivals“ statt, in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Bessunger Knabenschule sowie mit der Stiftung Meakultura, Gliwice und SALONik Darmstadt. Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das polnische Adam-Mickiewicz-Institut, das Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie die Sparkasse Darmstadt, die Volksbank Darmstadt-Mainz und die Entega-Stiftung leisteten finanzielle Hilfe. Der Erfolg spornt an, weitere Veranstaltungen dieser Art folgen zu lassen, zumal weitere polnische Lions-Clubs ihr Interesse signalisiert haben. Das „jazz first“-Format hat gezeigt, wie sehr es den Lions-Geist der Völkerverständigung zu beleben vermag.

KPR Michael Landgraf, 6. Februar 2025