Lions-Preis für Wortakrobatik (LC Neuwied-Andernach)

„Lass mal mit dem NÄCHSTEN über LIEBE reden“, so lautete das Motto des Lions-Förderpreises für Poetry-Slam. Ausgetragen wurde der Wettbewerb am 10. Dezember 2022 im BigHouse Neuwied. Zwei Frauen und drei Männer traten literarisch gegeneinander an, nur mit einem Mikro und selbstverfassten Texten ausgestattet und ihrer Fähigkeit zur Wortakrobatik. Das Literaturformat Poetry-Slam kann vieles bieten: Prosa, Lyrik bis hin zum Sprechgesang und Storytelling, was den literarischen Wettbewerb so einzigartig macht.

„Das zentrale Anliegen der Lions in Neuwied und Andernach ist es in diesem Jahr, junge Wege zu gehen und aufstrebenden Wortakrobatinnen und Wortakrobaten nach der Corona-Zwangspause eine Plattform zu geben sowie sie zu fördern“, betonte der Präsident des Lions Clubs Kai Uwe Ritter in seiner Eröffnungsansprache.

2.500 Euro Preisgeld lockten die Literaten zwischen Ende 20 und Anfang 50 aus ganz Deutschland an, die sich dem gesetzten Thema „Nächstenliebe“ stellen mussten. „Wenn wir offenen Auges durch unsere Welt gehen, können wir erkennen, wo Armut und Not herrschen und mit zugewandter Nächstenliebe das Lions-Motto „We Serve“ umsetzen“, so Sylvia Brathuhn, die den gut besuchten Abend außerhalb des Wettbewerbs mit einem selbstverfassten Slam eröffnete. Gelebte Nächstenliebe wurde auch bei der Moderation erkennbar. Als die Moderatorin Sarah Kunz, die seit über zehn Jahren den Poetry Slam in Neuwied organisiert, erkrankte, sprang die nominierte Slammerin Kathi Hopf aus Koblenz ein. Sie verzichtete dafür auf ihre Teilnahme am Wettbewerb und damit auch auf die Möglichkein, den Förderpreis zu gewinnen. Ein Riesenapplaus war ihr Lohn.

Erstmals wählte nicht eine Lions-Jury den Sieger oder die Siegerin aus, sondern das Publikum traf am Ende des Abends die Entscheidung per Akklamation. Der erste Platz des Lions-Förderpreises ging an die Slammerin Eva-Lisa Finzi aus Münster. Ihr Text ging unter die Haut und berührte die Herzen der rund 150 Besucherinnen und Besucher. Der zweite Platz ging an Michael Goehre aus Essen. Auch er überzeugte durch klare und kluge Worte. Das Fazit aller Anwesenden war: „Jederzeit wieder!“

 

KPR Michael Landgraf, 30.12.2022

Der LC Neuwied-Andernach gibt aufstrebenden Wortakrobat*innen eine Plattform | Foto: Sylvia Brathuhn